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Gert Schulz, der Referent für Inklusion im Deutschen Schachbund, ist in seiner Gefühlswelt hin- und hergerissen. „Ich bin nicht zufrieden, aber auch nicht unzufrieden“, sagt er. 20 Teilnehmer und Teilnehmerinnen haben sich bis jetzt für die Deutsche Meisterschaft für Schachspieler mit Behinderung im Rahmen des Inklusionsfestivals „Württembergischer Schachsommer“ angemeldet. Schulz: „Es wäre schön, wenn es noch mehr Spielerinnen und Spieler würden. Denn das wird ein tolles Turnier in einem barrierefreien Umfeld“, so Schulz. Es gibt viele Räume, Sportanlagen und Wege für Menschen mit Handicap, auch behindertengerechte Zimmer. Hinzu kommt: Hier treffen Schachfreunde und Schachfreundinnen aus allen Bereichen aufeinander: Es gibt Frauen- und Kinderturniere, auch ein Turnier für Begleitpersonen, das bisher allerdings noch spärlich besetzt ist. Das alles soll dafür sorgen, dass die Sportschule in Ostfildern-Ruit zu einem lebendigen und aufregenden Ort für die inklusive Sportart Schach wird. Der Würtembergische Schachverband und die Schachschule von GM Artur Jussupow und WFM Nadja Jussupowwerden ein Wohlfühlklima schaffen. Das Team Öffentlichkeitsarbeit des DSB hat mit einem Teilnehmer der Behindertenmeisterschaft gesprochen und festgestellt: Allein diese Vorfreude vermittelt schon den besonderen Geist der Veranstaltung.
Der Deutsche Schachbund hat eine klare Haltung zu einem Beschluss, der am 18. Juli im FIDE-Council fiel – und der auch bereits von der Europäischen Schach-Union ECU scharf kritisiert wird. Demnach möchte der FIDE-Rat die Teilnahme einer "neutralen Mannschaft" mit russischen Spielerinnen bei der nächsten Frauen-Teamweltmeisterschaft im November in Linares, Spanien, zulassen.
Die Frage nach der Schreibweise seines Namens ist rasch geklärt. Sachar Jefymenko? Oder Zakhar Iefymenko? Im Netz finden sich gleich mehrere Versionen. „Am korrektesten ist es, meinen Namen wie im Rating-Fide zu verwenden“, sagt GM Zahar Efimenko, „das ist der Name, unter dem ich in der Schachwelt bekannt bin.“ Der Trainerjob – für Efimenko Berufung. Er hat sich für Schach und gegen das Berufsfeld des Juristen entschieden. Fünf Jahre lang hatte er in der Ukraine Rechtswissenschaften studiert. Er sagt: „Ich denke, ein Trainer wird immer wichtiger. Die Informationsmenge wächst ständig, und es ist schwierig, sie allein zu bewältigen. Es muss jemanden geben, der Richtlinien für die nächste Partie erstellt.“ Künftig wird er als Bundestrainer den DSB-Frauen den Weg durch die komplexe Welt des Schachsports weisen. Zuvor stellte er sich den Fragen von Matthias Wolf vom DSB-Team Öffentlichkeitsarbeit.
Sagenhafte 500 Abonnenten und Abonnentinnen sind seit Jahresbeginn hinzugekommen. 6900 Schachfreunde und Schachfreundinnen bekommen inzwischen den DSB-Newsletter in ihr Postfach. Soviel sei verraten: Sie erwartet heute im Verlauf des Tages ein besonderer Newsletter, mit einigen Highlights.
Der Abschluss war einmal mehr eine riesige Schachparty. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Es war Samstag, nachts um halb drei, als eine Gruppe von Teilnehmern des Finales der Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft im Analyseraum einfach nicht genug kriegen konnte – es war laut, sie hatten Spaß beim Blitzen. Zuvor hatten 30 Teilnehmer und Teilnehmerinnen um die Geisterstunde in der Pianobar des Maritim-Hotels in Bad Wildungen eine Mordsgaudi – Isabel Betz, die Social-Media-Fee der DSAM, hatte ein Schach-Kneipenquiz organisiert. Betz, wie Turnierchefin Sandra Schmidt auch immer die gute Laune in Person, macht gerade eine Ausbildung zum Clown - und trat auch entsprechend geschminkt bei der DSAM auf, wo man eben nicht alles immer so bierernst sieht. Betz brachte die Gefühlswelt vieler in Bad Wildungen so auf den Punkt: „Wir sind einfach ein super Team. Wir freuen uns immer aufeinander, haben einfach eine gute Zeit miteinander – die DSAM tut uns allen gut.“ Das gilt für das Organisations-Team, aber auch für die Spielerinnen und Spieler. Da ist es schon auffallend, wenn einer aus der Reihe tanzt. „Leider sind auch wir mit unserem familiären Turnier davor nicht gefeit“, sagt Sandra Schmidt.
"Schach ist Leben“, sagt GM Zahar Efimenko gerne. Und er betont, dass ein ganzes Leben nicht ausreiche, um alles über Schach lernen zu können. Was im Umkehrschluss bedeutet: Auch der beste Lehrer kann seinen Schülern und Schülerinnen nicht alles beibringen. Aber Efimenko wird es zumindest versuchen. Der 40jährige Ukrainer ist ab sofort der oberste Schachlehrer im deutschen Frauenschach. Die Findungskommission des Deutschen Schachbundes hat sich für den Großmeister aus Delmenhorst als neuen Frauen-Bundestrainer entschieden, der damit die Nachfolge von GM Yuri Yakovich antritt. Sein Vertrag läuft ab 1. August, „aber im Grunde beginne ich sofort mit der Arbeit“, sagt Efimenko, „ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe und habe bereits die Team-EM im Oktober in Batumi im Visier.“ Schon in Kürze möchte er den EM-Kader bekannt geben. DSB-Präsidentin Ingrid Lauterbachbezeichnet Efimenko als Wunschlösung: "Es freut mich, dass wir nicht nur sehr zügig die Stelle des Bundestrainers für die Frauen neu besetzen konnten, sondern dass wir mit Zahar Efimenko eine sehr kompetente Persönlichkeit gefunden haben", so die DSB-Chefin: "Ich hoffe auf eine gute und erfolgreiche Zusammenarbeit." Zu überzeugen wusste Efimenko nicht nur fachlich, wie DSB-Sportdirektor Kevin Högy betont, sondern er kam auch menschlich bei den Spielerinnen gut an. Und das auf durchaus ungewöhnliche Weise: bei einem Onlinetraining mit den Nationalspielerinnen.
Vom 7. bis 13. Juli fanden in Magdeburg die Landeseinzelmeisterschaften der Senioren von Sachsen-Anhalt statt. Austragungsort für den für alle Spieler ab 50 Jahre offenen Wettbewerb war das Maritim-Hotel, wo auch der DSB schon zahlreiche Schachturniere durchgeführt hat. Bei den Jungsenioren (ab 50 Jahre) waren 60 Spieler am Start, darunter auch sieben Frauen. Im Turnier für Spieler ab 65 Jahre gingen 116 Teilnehmer in den siebenrundigen Wettkampf.
Angesichts starker Konkurrenz von Spielern aus nicht-sachsen-anhaltinischen Vereinen, war nicht unbedingt damit zu rechnen, das die neuen Landesmeister auch Platz eins in den Turnieren belegen würden. So kam es dann auch. Im Turnier 50+ gelang dem neuen Titelträger Boris Kargoll immerhin auch Platz zwei im Gesamtklassement. Schwerer hatte es der Magdeburger Ralph Kahe im Turnier 65+. Sein siebter Platz reichte ihm zum Landesmeistertitel. In der Blitzmeisterschaft, die am 10. Juli durchgeführt wurde, erreichte er Platz vier, was ihm ebenfalls den Titel für den Landesschachverband Sachsen-Anhalt einbrachte.