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Der Essener Großmeister Sebastian Siebrecht tourt wieder durch die größten deutschen Einkaufszentren, um den Schachsport publikumswirksam zu präsentieren und viele für den Denksport zu begeistern.
In Ingolstadt musste Sandra Schmidt, die Cheforganisatorin der Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft mehrfach schmunzeln. „Das ist ja voll das kleine DSAM-Turnier“ hätten ihr gleich mehrere Leute gesagt. Man hätte vielleicht mehr Werbung machen sollen? „Da sieht man“, so Schmidt, „wie groß die Ansprüche bei einigen mittlerweile sind. Fast 400 Teilnehmer – das ist für viele plötzlich klein.“ Kurze Pause. „Für uns nicht. Wir sehen das als großen Erfolg.“ Natürlich muss man solche Sätze einordnen vor dem Hintergrund, dass zuletzt in Potsdam mit über 700 Teilnehmern eine magische Grenze überschritten wurde – aber das war eben Potsdam, wo die DSAM schon Tradition ist. Ingolstadt muss man als Standort ganz anders bewerten. Weil die DSAM nach sieben Jahren Abstinenz nach Bayern zurückkehrte – und damit erst der Anfang gemacht wurde, um sich im Freistaat zu etablieren. Jeder Dritte in Ingolstadt nahm zum ersten Mal an der DSAM teil.
„Für mich ist der Titel eine Bestätigung dafür, dass ich auf einer gewissen Spielstärke angekommen bin.“ So selbstbewusst antwortet IM Bennet Hagner auf die Frage, was ihm der erst kürzlich errungene IM-Titel bedeute. Beim Staufer-Open in Schwäbisch-Gmünd konnte der 16-Jährige von der OSG Baden-Baden seine dritte IM-Norm erzielen. Bei dem renommierten Turnier verlor er nur gegen das chinesische Wunderkind IM Miaoyi Lu, die erst 14 Jahre alt ist.
Kurz vor dem Ende der ersten Partien brach die Verbindung ab für GM Klaus Bischoff. Mit seiner Sendung „Schwäbischer Schachsalat“ kommentierte er heute zum ersten Mal live vom traditionsreichen und hochkarätig besetzten Tata Steel-Turnier im niederländischen Wijk aan Zee – bevor ihn technische Schwierigkeiten stoppten. Aber da war schon klar, dass Bischoff Glückwünsche an die deutsche Nummer eins senden konnte: „Das war schon einmal ein guter Start für Vincent – obwohl es zwischendurch wacklig aussah“, so Bischoff, „die Partie hat sich aber gedreht.“ Für GM Vincent Keymer war der Sieg gegen den indischen GM Leon Luke Mendonca in der Tat ein vielversprechender Auftakt in ein Jahr, das er ehrgeizig angeht.
119 aus 139 – das wäre für jeden Schachspieler eine Bilanz, die sie sehen lassen kann. Im Fall von Frank Stolzenwald geht es hier nicht um Partien, sondern um Turnierteilnahmen. Umso beeindruckender: 119 von 139 Qualifikationsturnieren der Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft hat er mitgespielt. Der 55-Jährige aus Ahrensburg bei Hamburg ist damit der Rekordhalter der DSAM. Einer mit einer dieser ganz besonderen Geschichten, die nur die DSAM schreibt.
Ja, im Fußball hauen im DFB-Pokal auch mal die Kleinen die Großen raus. Und im Schach? Gibt es da auch das geflügelte Wort? Der Pokal hat seine eigenen Gesetze - beim Kampf David gegen Goliath. „Ja, darauf bauen wir auch“, sagt Alfred Manke und muss selbst lachen: „War natürlich ein Scherz. Alles außer ein 0:4 wäre eine Überraschung.“ Manke ist Vorsitzender der Schachvereinigung Blankenese von 1923. Der Verein ist bundesweit bekannt für seine tolle Jugendarbeit. Die erste Mannschaft spielt in der Stadtliga A Hamburg (sechste Spielklasse) - und geht folglich als krasser Außenseiter in die am kommenden Wochenende startende Deutsche Pokal-Mannschaftsmeisterschaft (DPMM) 2024/25.
Die Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft kommt erstmals nach Ingolstadt. Von Freitag bis Sonntag, 17. bis 19. Januar, treffen sich Spielerinnen und Spieler aus ganz Deutschland im Maritim-Hotel an der Schlosslände. Nach sieben Jahren Abstinenz kehrt damit die DSAM nach Bayern zurück. Die besondere Nachricht: Bei diesem Turnier gibt es tatsächlich aktuell noch freie Plätze.
Personelle Veränderungen in der Geschäftsstelle des Deutschen Schachbundes:
Veit Godoj, der zuletzt in Teilzeit für den DSB im Team Öffentlichkeitsarbeit gearbeitet hat, ist zum Jahresende ausgeschieden. Der DSB freut sich, dass er dem Verband als freier Mitarbeiter erhalten bleibt. DSB-Präsidentin Ingrid Lauterbach: „Veit Godoj hat in einer Zeit, da der Posten des Leiters der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit nicht besetzt war, gute Arbeit geleistet. Dafür gilt ihm unser Dank.“
Katharina Reinecke, die ebenfalls zuletzt in Teilzeit für den DSB tätig war, ist ab dem 1. Februar nicht mehr Mitarbeiterin des DSB-Teams Öffentlichkeitsarbeit. Der DSB legt Wert auf die Feststellung, dass zuletzt in der Öffentlichkeit der falsche Eindruck erweckt wurde, die Trennung von Katharina Reinecke sei aufgrund eines Auftritts bei einer Pressekonferenz am Rande der Schach-WM erfolgt. Hierzu DSB-Präsidentin Ingrid Lauterbach: „Entscheidend war hier natürlich nicht dieser Auftritt in Singapur während ihres Urlaubs – das wäre ja absurd. Wir müssen bei personellen Entscheidungen die gesamte Geschäftsstelle im Blick haben." Geschäftsführerin Dr. Anja Gering ergänzt: "Insgesamt treffen wir personelle Entscheidungen immer vor dem Hintergrund eines Gesamtbildes.“
Der Deutsche Schachbund wünscht Veit Godoj und Katharina Reinecke alles Gute für ihre berufliche Zukunft.