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Roman Krulich brachte es auf den Punkt. “Ich bin stolz, dass wir die nationale Elite hier haben.” Die Top-Spieler und –Spielerinnen der deutschen Schachszene versammelten sich heute Abend zur Eröffnungsfeier und zur Auslosung. Bei herrlichem Münchner Frühlingswetter, kühlen Getränken und leckerem Essen vom Edel-Italiener gab es in der Münchner Schachakademie, einen Steinwurf vom Spiellokal Fat Cat (Gasteig) entfernt, eine stilvolle Einstimmung. Matthias Wolf und Levian Raschke vom DSB-Team Öffentlichkeitsarbeit haben alles mit ihren Kameras eingefangen (siehe Video). würdiger Rahmen, auch dank Krulich, der neben der UKA zweiter Sponsor dieser Meisterschaften de luxe ist. Er mache das gerne, sagte er auf die Frage, warum er als Inhaber einer Immobilienfirma sein Geld nicht anderweitig verwende. Schach sei sein Hobby, habe sein Leben geprägt, ihm viele schöne Stunden geschenkt – und er genieße es, auch ein wenig solche Events mitgestalten zu können. Im Organisationskomittee, aus dem Krulich heute nur seinen größten MitstreiterGM Gerald Hertnecknamentlich hervorhob. Der genoss den Abend auch sichtlich, “ab morgen”, sagte Hertneck, “konzentriere ich mich dann auch voll auf Schach - dann ist die viele Arbeit im Vorfeld vergessen.” Er spielt im Kandidatenturnier mit.
Vor einigen Wochen erreichte den Deutschen Schachbund die Bitte eines Journalisten, einen Kontakt zu GM Vlastimil Hort herzustellen. Seine Gattin Brigitte Hort teilte damals schon mit, dass ihr Mann "sehr krank" sei und es ihm schwerfallen werde zu antworten. Die Kraft verließ ihn von Tag zu Tag mehr. Nun ist klar: Vlastimil, den viele nur "Vlasti" nannten, lebt nicht mehr. Das Herz des früheren Weltklassespielers und vielfachen tschechoslowakischen und deutschen Nationalspielers hörte am gestrigen 12. Mai auf zu schlagen. Hort wurde 81 Jahre alt.
Nach etwas mehr als 20 Jahren legte die Präsidentin des Thüringer Schachbundes (ThSB), Diana Skibbe, am 10. Mai ihr Amt nieder. Auf dem Landeskongress des ThSB kandidierte die 64-Jährige nicht mehr, bleibt aber dem erweiterten Vorstand als neue Referentin für Breitenschach erhalten. Als ihr Nachfolger an der Verbandsspitze wurde der einzige Kandidat Daniel Meitzner gewählt. Der 50-Jährige aus Leinefelde ist seit dessen Gründung am 28. Juli 2012 erster Vorsitzender des 1. Eichsfelder Sportclubs. Der einst im Haus der Familie Meitzner gegründete Verein hat inzwischen über 300 Mitglieder in sieben Abteilungen, darunter auch Schach. Die am 15. April 2022 gegründete Schachabteilung konzentriert sich auf Kinder- und Jugendschach und hat inzwischen 26 Mitglieder.
In den letzten Jahren haben sich zwischen den Organisatoren des Bunratty Chess Festival in Irland und des Turniers “’ran an den Turm” in Blumenthal enge freundschaftliche Beziehungen entwickelt. Es begann im Jahr 2016, als der Autor dieses Berichts zum ersten Mal nach Irland reiste, um in Bunratty mitzuspielen, nachdem er ein Jahr zuvor erstmals bei “’ran an den Turm” teilgenommen hatte. In jedem darauffolgenden Jahr spielte ich sowohl in Bunratty als auch bei “’ran an den Turm” mit, bis die Corona-Pandemie das Turnierschach 2020 zum Erliegen brachte. Bis dahin hatte ich es geschafft, die Zahl der deutschen Spieler, die aufgrund meiner Werbung nach Bunratty kamen, von Jahr zu Jahr zu steigern. Darunter befanden sich auch ISR Sandra Schmidt und Rainer Knöchel, beide Mitglieder des SC Wittstock und die Organisatoren von “’ran an dem Turm” in Blumenthal, einem seit 2013 im Schweizer System ausgetragenen 5-Runden-Wochenendturnier. Nach 45 Teilnehmern im ersten Jahr hatte das Turnier schnell an Größe und Beliebtheit gewonnen, so dass in den letzten Jahren über 300 Schachspieler teilgenommen hatten. Anfänglich in Rainers und Sandras Heimatort Blumenthal ausgetragen, war der Spielort später nach Wittstock gewechselt, nachdem das in Blumenthal genutzte Bürgerhaus zu klein geworden war.
„Ja“, sagt GM Vincent Keymer der Begriff gefalle ihm, „ja, das wird ein Battle der Nationalspieler.“ Ein ultimativer Kampf um den Titel. Es sei „nicht angenehm, gegen seine Freunde zu spielen“, sagt die deutsche Nummer eins im Gespräch mit dem DSB-Team Öffentlichkeitsarbeit weiter: „Aber ich fahre nach München um das Turnier zu gewinnen. Alle anderen werden mich jagen.“ Und ja, sagt GM Frederik Svane, einer der Kumpels, das werde man auch wirklich tun: „Das wird ein schwieriges Event für Vincent. Er wird gute Ergebnisse brauchen, um wirklich zu gewinnen.“ Denn die anderen lauern auf einen Ausrutscher… Eine Kampfansage mit Lächeln. Am morgigen Mittwoch, 19 Uhr, werden in der Münchner Schachakademie die Deutschen Meisterschaften eröffnet.
Nun geht es wieder los, es laufen die Vorbereitungen auf die Saison 2025-2026. Sie können ab sofort wieder Ihre Terminwünsche im SR-System des Deutschen Schachbundes hinterlegen. Die einzelnen Gruppenleiter der verschiedenen Ligen werden dann entsprechend der hinterlegten Terminwünsche die SR-Einsätze in den Ligen vornehmen.
Seit zwei Jahren bietet der DSB Seminare rund um das Thema Fair Play und Cheating an. Nun ist ein weiteres Seminar ausgeschrieben. Es findet vom 7. – 9. November 2025 in Gladenbach statt und wendet sich an alle Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter, die mindestens den Titel Nationaler Schiedsrichter (NSR) tragen und die Zusatzqualifikation „Anti-Cheating-Experte“ erwerben wollen. Es wird zugleich als Weiterbildung nach den „Rahmenrichtlinien für die Schiedsrichterausbildung im Deutschen Schachbund e.V.“ anerkannt.
München 2025 – Die Titelkämpfe der Frauen bieten ein Top-Teilnehmerfeld, sieht man mal von der fehlenden GM Elisabeth Pähtz ab. Und alle Teilnehmerinnen betonen immer wieder: In München wird es wohl auch um die Tickets für die Mannschafts-EM in Georgien im Herbst gehen. So sieht es WGM Kateryna Dolzhykova. Die 36-Jährige ist in München bei der Deutschen Frauen-Einzelmeisterschaft an Nummer drei gesetzt – hinter IM Dinara Wagner und FM Lara Schulze, die einen gewaltigen Elo-Satz gemacht hat. Im Interview mit Matthias Wolf vom DSB-Team Öffentlichkeitsarbeit macht Dolzhykova über ihre Ambitionen keinen Hehl. Worüber sie hingegen nicht mehr so gerne sprechen will, ist ihre Ehe mit GM Sergey Karjakin, Putins Schachagitator. Der FAZ hat sie einmal gesagt, das sei ein „furchtbarer Fehler in meiner Jugend“ gewesen. Heute sagte sie auf die Fragen zu diesem Thema: „Dies ist nicht mehr mein gegenwärtiges Leben. Es gibt keine Schnittpunkte mehr.“ Kurzum: Der Blick geht nach vorne. Erstmal nach München.
Er hat sich innerhalb von drei Jahren einen Ruf erarbeitet. Den, der weltbeste Schach-Fotograf zu sein. Stev Bonhage, Rufname “Stevo”, geboren in Aschersleben, aufgewachsen bei Hamburg und in Schweden, hat schlichtweg den Blick für das perfekte Foto. Nicht nur im Schachsport, sondern in vielen Sportarten. Bonhage wird auch in München (15. bis 24. Mai) mit seiner Ausstellung „Capture“ die Deutschen Meisterschaften bereichern. Erstmals ist "Capture" in Deutschland zu sehen - allein das wird schon viele Fans ins Veranstaltungszentrum Fat Cat (ehemals Gasteig) ziehen. Im Interview mit Matthias Wolf vom DSB-Team Öffentlichkeitsarbeit spricht Stev Bonhage über kamerascheue Großmeister wie Vincent Keymerund darüber, warum die Jagd nach dem besonderen Augenblick im Schach wie Angeln ist. Manchmal beißt ein Großmeister an – oder auch nicht.